iemt

institut für interdisziplinäre erforschung der mensch-tier-beziehung

„Entwicklungen und Perspektiven tiergestützter Interventionen in Forschung und Praxis“. Unter diesem Titel wurde die fünfte Schweizer Tagung zur Mensch-Tier-Beziehung, am 18. März 2023 von dem IEMT ausgerichtet.

Am REHAB Basel (Klinik für Neurorehabilitation und Paraplegiologie) wurde die Tagung live abgehalten, sowie online übertragen. Poster-Sessions, ein Rahmenprogramm im Therapie-Tiergarten des REHAB Basels und Präsentationen von 13 Referent: innen, gestalteten die Tagung. Die Tagungsinhalte sind immer noch erhältlich und können, mit dem Erwerb eines Zugangs, auf der IEMT Website angesehen werden.

Frau Dr. Gomolla, die ehrenamtliche Geschäftsführerin von GREAT, durfte sich zu einer/m dieser Referierenden zählen und die Forschung zur Wirkung pferdegestützter Therapie bei Kindern mit ADHS vorstellen. An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an das Institut für diese Möglichkeit.

Diese zweijährig angesetzte Tagung zur Mensch-Tier-Beziehung lässt im Namen schon erahnen, dass das IEMT einen wissenschaftlichen Schwerpunkt auf die Begleitung und Unterstützung der Forschung zur Mensch-Tier-Beziehung gelegt hat, aber was im Detail hierunter fällt und welche weiteren Ziele das Institut sich gesteckt hat, soll im Folgenden kurz skizziert werden:

  • Unterstützung vom Konzept “One-Health”
  • Wissenschaftliche Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung und der wichtige Beitrag der Praxis der Mensch-Tier-Beziehung in der Prävention von und Intervention bei psychischen und/oder körperlichen Erkrankungen
  • Unterstützung bei und Weiterentwicklung von tier- und naturgestützten Interventionen in der Schweiz
  • Vernetzung von Fachpersonen und Informationsplattformen
  • Ermöglichen vom Austausch zwischen Forschung und Praxis in Bezug auf tiergestützte Interventionen
 

IEMT-Schweiz orientiert sich am interdisziplinären „One Health“ Ansatz. Bei ebendiesem Ansatz ist die enge Zusammenarbeit zwischen der Human- und Veterinärmedizin zentral für die Förderung und den Erhalt der Gesundheit von Mensch und Tier.

Es gibt verschiedene Einflüsse, welche die Gesundheit von Mensch und Tier gleichermaßen gefährden. Einige Beispiele dafür sind Krankheiten, welche zwischen Mensch und Tier übertragen werden können, durch Insekten übertragene Infektionskrankheiten, oder multiresistente Erreger.

Treibende Kräfte, wie der Klimawandel oder die Globalisierung, verstärken die Bedeutung dieser Gefahren und entwickeln sich zunehmend zu einer globalen Herausforderung. Deshalb ist es notwendig, nachhaltige Strategien für die Gesundheit von sowohl Mensch als auch Tier zu erarbeiten, wofür sich IEMT-Schweiz einsetzt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Arbeit des IEMT ist die Weiterentwicklung und Unterstützung bei tier- und naturgestützten Interventionen. Hierzu ist das IEMT an mehrere Projekte beteiligt. Zwei dieser Projekte sollen im Folgenden kurz dargestellt werden.


Effekte auf Tiere im tiergestützten Einsatz

IEMT Schweiz ist beteiligt an der Untersuchung der Auswirkungen von tiergestützter Therapie auf das Stresserleben sowie das Wohlbefinden der eingesetzten Tiere. Aktuell liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung von Meerschweinchen.

Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem REHAB Basel, der Universität Basel und dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) durchgeführt.

Erste Ergebnisse konnten bereits publiziert werden und sind einsehbar unter:

https://doi.org/10.1016/j.jveb.2018.02.004


Effekte von tiergestützter Therapie bei Menschen mit einer Hirnverletzung

Das IEMT Schweiz ist beteiligt an Untersuchungen über die Auswirkungen von tiergestützter Therapie auf den Rehabilitationsprozess von Patienten mit einer Hirnverletzung des REHAB Basel.

Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem REHAB Basel, der Universität Basel und dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) durchgeführt.

Erste Studien konnten bereits abgeschlossen und die Resultate publiziert werden. Zurzeit laufen weitere Studien.

Weiterführende Informationen zu den Studien sind hier zu finden:

https://www.nature.com/articles/s41598-019-42280-0

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0222846

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0274833


Neben dem eigenen Netzwerk und Kooperationen mit vielen namenhaften Organisationen, wie die Universität Basel, Fakultät für Psychologie (https://psychologie.unibas.ch/de/), IAHAIO (International Association of Human-Animal Interaction Organizations)( https://iahaio.org/), REHAB Basel (Klinik für Neurorehabilitation und Paraplegiologie)( https://www.rehab.ch/home), Swiss TPH (Schweizerisches Tropen und Public-Health-Institut)( https://www.swisstph.ch/de/), bietet das IEMT eine Plattform zur aktiven Vernetzung unter Praktizierenden der tiergestützten Therapie und Forschung:   https://iemt.ch/vernetzungsplattform-oeffentlich/

Durch eigens betriebene Forschung, wie auch durch die Vernetzung von verschiedensten Organisationen und Praktizierenden, sowie mit der Ausrichtung der Tagungen zur Mensch-Tier-Beziehung leistet das IEMT einen bedeutenden Beitrag zur Forschung in der tiergestützten Therapie.


Für Interessierte lohnt es sich den Newsletter des IEMT zu abonnieren. So bekam man, durch den Newsletter vom Juni 2023, einen Eindruck von der 32. ISAZ-Konferenz, die vom 15. – 18. Juni in der Universität von Edinburgh stattfand. Zahlreiche Forschende der ganzen Welt stellten in Präsentationen ihre neusten Forschungen vor. Die Vorstandsmitglieder des IEMT Rahel Marti und Karin Hediger, präsentierten in einer Poster-Session ihre Studie zu Tieren, Tierkontakt und Gesundheit in der Schweiz.

Um sich regelmäßig von einem gut geschriebenen und übersichtlich strukturierten Newsletter über Updates zur tiergestützten Therapie, Forschungsprojekten und Veranstaltungen zu informieren, lohnt sich ein Abonnement des IEMT Newsletters.